Cayo Largo – Ein nahezu unberührter karibischer Inseltraum

Das erste Wunschreise-Ziel in diesem Blog ist Cayo Largo del Sur, zumeist nur Cayo Largo genannt. Hier lernte die Reisejournalistin Martina Miethig ihren Mann Octavio bei einem Interview kennen und lieben. Auch seine Heimat Cayo Largo verzauberte sie. Dadurch entstand bei mir die Verbindung dieser Wunschreise zum Valentinstag und die Entscheidung sie als erstes Ziel zu wählen.

Wo und wie ist Cayo Largo?

Zur Orientierung auf der gedanklichen Weltkarte: Die Insel liegt südlich des kubanischen Festlandes, circa 180 Kilometer Luftlinie von Havanna entfernt. Ich brauche nicht lange, um zu verstehen, warum Martina Miethig ihre Wunschreise dieser Insel schenkt. Lange, weiße Sandstrände und das türkisblaue Karibische Meer soweit der Blick reicht, machen „die lange Insel“ zu einem einzigartigen Must-See dieser Welt. Die Bilder sehen aus wie auf einer dieser verzaubernden Postkarten, bei denen ich immer denke, dass Photoshop im Spiel gewesen sein muss. Aber diese Insel ist ein reales, noch ziemlich unberührtes Paradies. Entspannung und Ruhe für Geist und Seele sind hier garantiert, nicht nur durch die wundervolle Natur, sondern auch durch die freundliche und relaxte Atmosphäre. Ein  Ort voller Gelassenheit.

Relaxen am Karibischen Meer - Cayo Lago © Flying-Tiger - Fotolia.com
Relaxen auf Cayo Largo am Karibischen Meer © Flying-Tiger – Fotolia.com

Der endlos scheinende Strand und das kristallklare Meer

Das Karibische Meer um die Insel herum verbirgt eine faszinierende Unterwasserwelt, denn Cayo Largo ist die zweitgrößte Insel des kubanischen Canarreos-Archipels. Entstanden ist die Insel vor Millionen von Jahren aus den Überresten von Meeresorganen, die sich zu Kalkstein bildeten. Dadurch wird der weiße Puderzuckersand nie richtig heiß unter den Füßen. Kilometerweit kann man beim Strandspaziergang seinen Gedanken nachhängen, Gespräche führen und einfach sein. Und kilometerweit ist auf Cayo Largo nicht übertrieben: An der südlichen Küste entlang sind es über 20 Kilometer. Was gibt es schöneres als den weißen, warmen Sand unter den Füßen zu spüren und durchzuatmen? Fahrräder, Jeeps oder Motorroller sind auch ausleihbar, um die Insel zu erkunden. Die beliebtesten Inselstrände bei den Urlaubern sind Playa Sirena und Playa Paraiso. Sie sind nur einen Kilometer voneinander entfernt und liegen im Westen der Insel. Beide gehören zu den  schönsten Stränden der Karibik. Am Playa Sirena, der touristisch ausgerichtet ist, ist von Restaurants über Wassersport-Angeboten bis hin zu Shuttle-Services alles vorhanden.

Weißer Sandstrand so weit das Auge reicht - © Cristian Santinon - Fotolia.com

Weißer Sandstrand so weit das Auge reicht © Cristian Santinon – Fotolia.com

Das Insel-Paradies ist umgeben von kristallklarem Meer, dessen Farbenspiel je nach Meerestiefe und Tageszeit von Grün bis Blau und Türkis bis hin zu Kobaltblau schimmert. Natürlich ist das ein Mekka für Wassersportler oder einfach begeisterte Planscher und Schwimmer. Beim Schnorcheln und Tauchen können die einmaligen Korallenriffe mit ihren Höhlen, tropischen Fischen und exotischen Pflanzen erkundet werden. Durch die fehlende starke Meeresströmung ist die Unterwasserwelt ganz ohne Zerstörungen gewachsen und bietet damit fantastische Strukturen. Im Südwesten der Insel kommen Surfer auf ihre Kosten, denn dort sind die Wellen größer. Ansonsten bietet das Riff natürlichen Wellenschutz und schafft ein glattes Meer. Ausflüge zu anderen Inseln oder zum Tauchen werden von den Hotels und Anbietern auf Yachten, umgerüsteten Fischerbooten oder Katamaranen offeriert. Für kleine Exkursionen auf dem Meer, um beispielsweise den Sonnenaufgang zu erleben, eignen sich Kajake und Paddelboote perfekt.

Die faszinierende Unterwasserwelt an den Korallenriffen © Rostislav Ageev - Fotolia.com

Die faszinierende Unterwasserwelt an den Korallenriffen © Rostislav Ageev – Fotolia.com

Geschichte von Cayo Largo                                             

Bewohnt wurde Cayo Largo bereits von den Siboneys, einem mesoamerikanischen Indianervolk, und alten karibischen Ureinwohnern, die Fischer, Jäger und Sammler waren. Entdeckt hat die Insel für die Welt Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Reise über den Ozean im Jahr 1494. Danach diente Cayo Largo vor allem Piraten als Basis, um ihre Schätze zu verstecken. Aus dieser Zeit kann der La Yana Tree auf Cayo Largo besucht werden. Auch Sir Francis Drake soll bei seiner Weltumsegelung auf die Insel gestoßen sein. Später kamen entflohene Sklaven der Kolonialmächte per Kanu dorthin. Auf Cayo Largo selbst leben keine Einheimischen. Die Angestellten der Hotels wohnen in Appartements und fahren nach ungefähr 20 Tagen zu ihren Familien auf die umliegenden Inseln zurück.

La Granja de las Tortugas – Schutz der Meeresschildkröte

Die komplexen Ökosysteme der Korallenriffe beherbergen nicht die einzigen Lebewesen, die es im Karibischen Meer zu entdecken gibt. Delphine und Walhaie, die von Oktober bis November zu beobachten sind, sowie viele sehr große Seesterne im flachen Wasser der westlichen Strände machen den Cayo Largo-Urlaub zu einem außergewöhnlichen  Erlebnis. Doch gerade ein Meeresbewohner steht im besonderen Mittelpunkt auf Cayo Largo: die Meeresschildkröte. In Isla del Sol gibt es die Schildkrötenfarm La Granja de las Tortugas, deren Besuch Martina Miethig ausdrücklich empfiehlt. Die Aufzuchtstation sammelt die Eier und baut geschützte Nester für die vom Aussterben bedrohten Meeres-Riesen. Die jungen, geschlüpften Schildkröten werden dann in speziellen Meerwasser-Bassins großgezogen, bis sie am Strand ins Meer entlassen werden. La Granja de las Tortugas ist kein Sightseeing-Ort. Hier stehen vielmehr das Informieren und Auseinandersetzen mit der weltweiten Bedrohung dieser einzigartigen Tiere und der möglichen Hilfe und Unterstützung im Vordergrund. Von Mai bis September kommen die Meeresschildkröten an ihre Geburtsstrände von Cayo Largo und legen ihre Eier ab. Der einzige Anlass zu dem die Reptilien überhaupt das Meer verlassen. Ab und zu werden Nachtwanderungen angeboten, um den Schildkröten bei der Eiablage zu beobachten. Natürlich steht hier das Schutzprogramm zur Erhaltung der Art ganz klar an erster Stelle. So können verständlicherweise die Strandaktivitäten in diesem Zeitraum eingeschränkt sein.

Um den Schutz dieser faszinierenden Tiere kümmert sich die Schildkrötenfarm La Granja de las Tortugas © Rostislav Ageev - Fotolia.com

Um den Schutz dieser faszinierenden Tiere kümmert sich die Schildkrötenfarm La Granja de las Tortugas © Rostislav Ageev – Fotolia.com

Das Naturparadies von Cayo Largo zeigt sich nicht nur unter Wasser. Leguane, die in großer Anzahl bei einem Ausflug auf die Insel Cayo Iguana angetroffen werden, und die typischen Hummelkolibri sind zwei weitere Exemplare der vielfältigen Tierwelt.

Die nördlichen Mangroven

Cayo Largo ist 25 Kilometer lang und circa drei Kilometer breit. Die Landschaft im Norden der Insel kennzeichnen Salzsümpfe und Mangroven, die zu den produktivsten Ökosystemen zählen und das Habitat von vielen Lebewesen sind. Das Grün der Mangrovenwälder gibt der Insel die letzte Farbkombination zum Weiß des Strandes und Blau des Meeres. In vielen Teilen der Welt sind diese Gebiete durch Chemikalien der Garnelenzuchten, durch Öl oder durch Abholzung gefährdet. Die sich stärker auswirkende menschliche Bedrohung ist auf Cayo Largo noch nicht zu spüren, aber hier schlugen in der Vergangenheit Naturgewalten zu.  Zwischen August und November ist die Hurrikan-Saison, bei der Hurrikan Michelle im November 2001 genau dieses Gebiet angegriffen hat.

Wer einmal kam, kommt immer wieder

Zur winzigen Insel Cayo del Largo zu kommen, ist weit unkomplizierter, als gedacht. Von den wichtigsten kubanischen Städten und einigen internationalen Destinationen landen Flüge auf der drei Kilometer langen Landebahn des Flughafen Vilo Acuna. Ein kleiner Hinweis: Der Flughafen dort hat das Kürzel CYO.

Cayo Largo hat die höchste Rate an wiederkehrenden Besuchern von ganz Kuba. Bei diesem Insel-Paradies kein Wunder. Einmal dagewesen und den Zauber gespürt, versteht und verliebt man sich. Wie Martina Miethig.

Kommentare sind geschlossen.