Reisejournalistin Martina Miethig über ihre Wunschreise nach Cayo Largo

Martina Miethig ist seit über 25 Jahren in der Zeitungs-Welt zu Hause. Nach einer Weltreise im Jahr 1994 begann sie als Reisejournalistin und Buchautorin zu arbeiten. Reportagen, Reiseführer und Bildbände für renommierte Verlage sind aus ihrer Hand entstanden.

Martina Miethig auf Cayo Largo

Martina Miethig auf Cayo Largo

Wohin würden Sie reisen, wenn Sie nur noch einmal in den Urlaub fahren könnten?

Cayo Largo in Kuba

Welche 3 Worte kommen Ihnen als erstes in den Kopf, wenn Sie an Ihren Reise-Ort denken?

Ruhe, Meeresrauschen, Endlos-Meeres-Panorama. . .                

Warum haben Sie diesen speziellen Ort ausgewählt? Was verbinden Sie für sich persönlich mit diesem Ort?

Ich habe dort vor 16 Jahren meinen Mann Octavio kennengelernt, beim Interview über seine Arbeit als Meeresschildkröten-Züchter auf Cayo Largo. Nach jahrelangem Inselhopping haben wir 2004 entschieden, in Berlin zu leben und zu heiraten. Außerdem sind auf der Meeresblick-Terrasse viele meiner Bücher entstanden, etwa der ADAC-Reiseführer Kuba. Das ist also Arbeit ganz wie man sie sich wünscht als Reisejournalistin und entschädigt für die vielen stressigen, unterbezahlten Seiten, die der Beruf mit sich bringt – ganz entgegen des Klischees vom Traumberuf. Hier kann ich ein paar Wochen abschalten, kein Handy, kein Internet, nur kubanische Freunde wiedersehen, die dort arbeiten.

Anmerkung von Andra: Diese romantische Verbindung bei einem Interview den Mann fürs Leben kennenzulernen, inspirierte meine Entscheidung für die Auswahl der ersten Reise.

Was sollten Reisende an Ihrem Reise-Ort auf alle Fälle ausprobieren?

Die Meeresschildkrötenfarm, die Granja de las Tortugas, in der Marina besuchen und sich über die weltweite Bedrohung der Ur-Viecher informieren.

www.tortugas-cayolargo.com

 Was war bisher das Erlebnis auf Ihren Reisen, welches Sie am meisten geprägt hat?

Dazu trägt vielleicht fast jede Reise irgendwie bei. Aber wenn man ein Mal oder gleich drei Mal Putschversuche miterlebt hat (Kambodscha in den 1990ern), reist man wahrscheinlich nicht mehr ganz so blauäugig und unvorbereitet durch die Welt. Jedenfalls bilde ich mir das ein, und dass ich durch längere Aufenthalte in buddhistischen Klöstern in Thailand und Sri Lanka etwas gelassener geworden bin.

Welche Person, die Sie auf Ihren Reisen kennengelernt haben, hat Sie am meisten beeindruckt und warum?

Neben der zierlichen und unglaublich willensstarken Aung San Suu Kyi aus Burma/Myanmar war das eine junge hübsche Frau aus Hamburg – Britta Oltmann, die das Modegeschäft aufgegeben hatte, um ein privates Kinderheim in Phnom Penh zu gründen – das war Mitte der 90er, also zu Zeiten der Roten Khmer im Norden, als noch Chaos und UNTAC-Truppen dort herrschten und Kambodscha noch kein „hippes“ Reiseziel mit Happy-Hour-Cocktails war.

Und als ganzes Volk die Kubaner, weil sie es seit Jahrzehnten schaffen, sich in diesem manchmal kafkaesken System zu behaupten, notgedrungen mit vielen Tricks, und trotzdem ihr Land wie kaum ein anderes Volk lieben.

 Mehr zu Martina Miethig: www.GeckoStories.com

Link zu Martina Miethigs Artikel über die Meeresschildkröten-Schutzfarm auf Cayo Largo, den ich sehr lesenswert finde:
Auf dem Urlauber-Eiland Cayo Largo haben die Meeresschildkröten ein gutes Leben: Tortugas inklusive | Archiv – Berliner Zeitung.

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