Bali, Indonesien – Meine Wunschreise

Die Ankunft – Kuta und Seminyak

Meine eigene Wunschreise für dieses Jahr ging nach Bali. Umgeben vom Indischen Ozean ist Bali eine der kleinen Sundainseln. In der Hauptstadt Denpasar gelandet, muss ich erstmal mit Kopf und Seele ankommen. Es wuselt von Taxis und Motorrädern und der Start unserer Reise in der Stadt Kuta ist mir persönlich zu viel. Zu viel Party, zu viel Müll am Strand und im Wasser, zu viele Fragen „Taxi, Taxi, Taxi“, zu viel Hektik. Das nahegelegene Seminyak verströmt eine viel entspanntere Atmosphäre und so verbringen wir den zweiten Tag dort. Seminyak hat viele kleine Shops und Boutiquen, Spa und Wellness wird großgeschrieben, der Strand ist bezaubernd und die meisten Restaurants haben einen wundervollen Meerblick. Nach unserer ersten balinesischen Massage, die eine starke Verbindung zur Akupressur hat und sehr zu empfehlen ist, fange ich an zu genießen. Auf dem Weg zurück nach Kuta erfahren wir, dass wir einen großen Umweg fahren müssten. Es gibt eine Totenverbrennung. Oft werden auf Bali ganze Straßenzüge für wichtige Hochzeiten, Tempelfeste und Totenverbrennungen gesperrt. Da wir nicht unsere Zeit im Taxi verbringen möchten, entscheiden wir uns, nach Kuta am Strand zurück zu laufen. Wir entdecken viele schöne Bars mit Livemusik direkt am Strand und brauchen somit für den Rückweg einiges an Zeit, eine schöne Zeit.

Wir genießen indonesische Speisen mit Blick auf den Sonnenuntergang in Seminyak

Wir genießen indonesische Speisen mit Blick auf den Sonnenuntergang in Seminyak

Uluwatu – Nicht nur ein Paradies für Surfer

Am Tag 3 erreichen wir nach 1.5 Stunden Fahrt Uluwatu. Einer der besten Surf-Spots der Welt liegt südwestlich auf der Halbinsel Bukit. Abends kann man von hier die Lichter von Kuta und Seminyak sehen. Wie der Name Uluwatu (‚ulu‘ heißt Landesende, ‚watu‘ der Fels) schon ausdrückt, sind keine langen weißen Strände zu erwarten. Bars,  Restaurant und kleine Läden sind an einer Felsklippe untereinander angeordnet und über viele Treppenstufen, die in Höhe und Anordnung schon recht schwierig sind, erreichbar. Ganz unten gelangt man ans Meer. Die sogenannte Höhle ist der Startpunkt für die Surfer. Zum Schwimmen und Sonnen ist Uluwatu nicht der Platz, denn mal abgesehen von dem kleinen Strand, reicht das Riff sehr nahe heran und bei Flut ist alles völlig mit Wasser bedeckt. Die Wellen hier sind sehr groß, das Riff sehr flach und somit sind die Surfer wirkliche Profis. Der Ort, an dem sich alle treffen, ist das Restaurant Single Fin. Von hier aus beobachten wir den Sonnenuntergang und die Surfer, lauschen der chilligen Musik, essen und trinken und kommen schnell mit anderen ins Gespräch. Abends trifft man sich an verabredeten Orten zum Essen und zum Tanzen zu Live-Musik. Alles ganz entspannt. Bali eben.

Faszinierende Aussicht auf die Surfer von Blue Point Infinity Pool in Uluwatu

Faszinierende Aussicht auf die Surfer von Blue Point Infinity Pool in Uluwatu

Uluwatu - Surfers Paradies

Uluwatu – Surfers Paradies

Traumstrände, türkisblaues Meer und Sonne pur

Am nächsten Tag erkunden wir die bekannten Strände von Bali Padang Padang Beach und Bingin. Beide Male ist der Weg nach unten zu den wirklich traumhaften Stränden von vielen Treppenstufen gesäumt. Gerade in Bingin müssen wir mehrmals fragen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, denn hier laufen wir an Kühen vorbei und durch die Hinterhöfe normaler Wohnhäuser. Der Strand in Padang Padang Beach ist mir etwas überlaufen und die vielen Verkaufsstände mit Sommerkleidern, Hüten und Sarongs verständlich, aber zu anstrengend. Bingin Beach hingegen ist fast menschenleer, nur eine Gruppe an Surfschülern ist im Wasser. Zeit das Leben zu genießen – die Sonne, den weißen Sand, den atemberaubenden Blick auf das Meer und die balinesischen und indonesischen Speisen in einem der vielen kleinen Restaurants. Der lange Weg hinunter und wieder hinauf ist es absolut wert.

Bingin Beach - türkisblaues Meer und weißer Sandstrand

Bingin Beach – türkisblaues Meer und weißer Sandstrand

Der menschenleere Traumstrand in Bingin Beach

Der menschenleere Traumstrand in Bingin Beach

Pura Luhur Ulu Watu – Der Tempel über dem Fels

Tags darauf besuchen wir den Pura Luhur Ulu Watu Tempel, einen der sechs heiligsten Tempel auf Bali. Der Tempel liegt an einer Steilklippe und wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Pura ist das Wort für einen balinesischen Hindu-Tempel. Die vorherrschende Religion auf Bali ist nämlich der Hinduismus. Wir schauen uns den Kecak Dance an, der jeden Abend um 18 Uhr aufgeführt wird. 60 Männer bilden einen Kreis und durch ihren in Tempo und Lautstärke sich unterscheidenden Ausruf „Kecak Kecak Cak-a-Cak“ entsteht ein fesselnder Rhythmus. Im Kreis treten dann die unterschiedlichen Figuren des Tanzdramas Ramayana auf. Neben den glanzvollen Kostümen faszinieren mich ihre Fingerbewegungen. Sie biegen die Finger in mir unverständlichen Dimensionen und das ganze strahlt eine ungemeine Grazilität aus, der Bewegungs- und Tanzrhythmus ist zudem für mich ungewöhnlich. Überrascht bin ich, dass die Idee des Kecak von einem deutschen Maler stammt. Die Ursprünge liegen jedoch im balinesischen Trancetanz Sanghyang, einem der heiligen Ritualtänze. Diese werden jedoch nicht vor Touristen performt.

Kecak Dance Performance - am Pura Luhur Uluwatu

Kecak Dance Performance – am Pura Luhur Uluwatu

Der Kecak Dance zeigt die Geschichte Ramayana

Der Kecak Dance zeigt die Geschichte Ramayana

Bali – Die Insel der Tausend Tempel

Zu den anderen fünf heiligen Tempeln von Bali gehört der Muttertempel Pura Besakih in Karangasem, der 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Etwa im 8. Jahrhundert erbaut, befindet sich der Tempel am Hang des aktiven Vulkans Gunung Agung. Über 200 Gebäude umfasst die beeindruckende Tempelanlage.
Der zweite ist der Pura Lempuyang Luhur und liegt ca. 60 Kilometer nordöstlich von Denpasar in der Region Karangasem. Seine fünf Tempel sind auf einem Berg errichtet und nur über steile Treppen zu Fuß erreichbar. Fast drei Stunden dauert der Aufstieg zum ersten Tempel; der überwältigende, traumhafte Ausblick an klaren Tagen zu den höchstgelegenen Tempeln ist mit vielen weiteren Stufen verbunden. Hier ist der Weg schon ein Erlebnis.
Der Seetempel Pura Ulun Danu Bratan am Bratansee (Danau Bratan) liegt inmitten der Berge auf 1.200 m und ist Shiva geweiht.
Der vierte bedeutende Tempel ist Pura Luhur Batukaru und wurde im 11. Jahrhundert am Fuße des Gunung Batukaru, dem zweiten Vulkan, errichtet. Gewidmet ist dieser Tempel dem Gott dieses Berges und symbolisiert den Westen Balis. Mitten im Dschungel singen unzählige Vögel und eine einzigartige Harmonie umgibt die Besucher.
Im Osten zwischen Kusamba und Padang Bai, der Bootsanlegestelle zu den Gillis und Lombok, gelegen, wartet der Pura Goa Lawah – das Zuhause von tausenden Fledermäusen. Der Tempel wurde 1007 gegründet und alles, was mit dem Jenseits in Verbindung gebracht wird, findet hier seine Zuständigkeit. So werden Verbrennungszeremonien abgehalten, die Asche geweiht und ins nahe Meer gestreut.
Den Tempel am Nabel der Erde Pura Pusering Jagat findet man in der Nähe von Ubud. Nach einer Legende bildet eine alte Steinurne hier die Suche der Götter und Dämonen nach dem Elixier des Lebens ab. 1329 erbaut, pilgern insbesondere junge Paare hierher und beten.

Der Pura Luhur Ulu Watu

Der Pura Luhur Ulu Watu

Aber wir erfahren, dass es nicht nur diese sechs Tempel auf Bali gibt. Denn die Insel wird auch die Insel der Tausend Tempel genannt. Jedes Dorf hat zwei oder drei Tempel. Den Pura Puseh (Ursprungstempel), den Pura Desa (Tempel der großen Ratsversammlung) und den Pura Dalem (Todestempel). Hier werden die großen Zeremonien vom ganzen Dorf gefeiert. Mit einem unserer Guides fahren wir auch durch sein Dorf. Die Vorbereitungen für eine Zeremonie in der nächsten Woche sind im vollen Gange und er erklärt, dass alle Dorfbewohner ihren Teil zum Fest leisten müssen. Er erzählt uns, dass circa 30 Prozent des Gehalts in die Unterstützung der Zeremonien und Opfergaben geht. Eine Menge Geld für die Dorfbewohner. Jeder im Dorf kennt jeden – nicht nur der Glaube vereint sie, auch ist jedes Dorf auf ein bestimmtes Handwerk spezialisiert. Sein Dorf stellt Strohdächer her, eine anderes ist für die Malerei bekannt, das nächste für Steinskulpturen und so weiter. Jedoch zurück zur Insel der Tausend Tempel. Neben den großen Tempeln und den Tempeln des Dorfes hat auch jedes Haus auf Bali mit hinduistischem Glauben mindestens einen Tempel.  Und an markanten Punkten, wie Ortseinfahrten und Reisfeldern und manchmal auch an Orten, die keine offensichtliche Bedeutung haben, stehen sie auch. Und alles zusammengezählt, ist Bali wahrscheinlich die Insel der Millionen Tempel.

Einer der tausend Tempel Balis - für einen Bungalow

Einer der tausend Tempel Balis – für einen Bungalow

Nach Uluwatu führt unsere Reise in die bezaubernde Stadt Ubud und auf die Gili Inseln. Aber dazu mehr im nächsten Teil meiner Wunschreise nach Bali.

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Bye, bye Uluwatu - die sogenannte Höhle, die man nach vielen endlose erscheinenden Treppenstufen erreicht

Bye, bye Uluwatu – die sogenannte Höhle, die man nach vielen, endlose erscheinenden Treppenstufen erreicht.

3 Replies to “Bali, Indonesien – Meine Wunschreise”

  1. oh Andra, ich bin begeistert u ganz neugierig wie es weiter geht!!!! Da bekomme ich direkt Lust wieder nach Bali zu reisen!!

    • Vielen Dank, Elke! Ich freue mich, dass Dir der Artikel gefällt – schliesslich warst Du auch schon da.

  2. Hallo Andra. Deine Reisebschreibung ist toll aufgeschrieben. Viel bildliche Erzählungen. In der Tat – man bekommt Lust nach Bali zu fliegen. Schön wäre es dann für uns gewesen, die eine oder andere Info wäre näher beschrieben – welches Hotel/ Kategorie/ Preis usw.
    Aber wir werden Deine Hotels finden.
    Liebe Grüße Dad.