Anna Butterbrod und die faszinierende Reise nach Machu Picchu

Die Münchner Journalistin Anna Butterbrod schreibt u.a. für das ADAC Reisemagazin, America Journal, Frau im Spiegel, Jolie und change – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung. Wenn zwischen ihren Reisen und Aufträgen Zeit bleibt, verfasst sie auch Bücher wie „Love, Love, Love – 33 Geschichten von der wahren Liebe“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf).

Frau Butterbrod, was wäre Ihr Reiseziel, wenn Sie nur noch einmal in den Urlaub fahren könnten?

Was für eine Horrorvorstellung! Reisen ist für mich so überlebenswichtig wie ein- und auszuatmen. Besonders eindrucksvoll ist Machu Picchu. 2013 besuchte ich die legendäre Inkastadt in Peru, nahm mir für deren Besuch einen Tag Zeit. Viel zu wenig! Ich würde gerne ein zweites Mal hin. Aber nicht wieder mit dem Zug, sondern im Rahmen einer mehrtägigen Wanderung auf dem Inka Trail.

 

Anna Butterbrod in Machu Picchu

Anna Butterbrod in Machu Picchu

Welche drei Worte kommen Ihnen als erstes in den Kopf, wenn Sie an Machu Picchu denken?

Magisch, unvergesslich – und durstig

Warum haben Sie die alte Inka-Ruinenstadt gewählt? Was verbinden Sie persönlich mit Machu Picchu?

Ich schätze mich sehr glücklich, schon viel von der Welt gesehen zu haben. Aber kein anderer Ort hat einen so festen Platz in meinem Kopf wie Machu Picchu. Die Mauern, Treppen und Wasserkanäle, die auch nach über 500 Jahren noch stehen, sind für mich ein Symbol dafür, zu welchen Wundern Menschen fähig sind, wenn sie wollen. Und dass man Spuren hinterlassen kann, von denen man selbst nichts ahnt. Ein Platz, der Vergangenheit und Zukunft auf unvergleichliche Art vereint. Und der live noch viel beeindruckender ist als auf jedem Foto…

Was würden Sie Reisenden empfehlen unbedingt in Machu Picchu zu sehen und zu erleben?

Machu Picchu liegt zwischen zwei Berggipfeln: dem Huayna Picchu (den die meisten Besucher besteigen wollen) und dem weitaus höheren Machu Picchu. Die Wanderung dort hinauf ist steil und anstrengend – belohnte mich aber am Ende mit einem sagenhaften Ausblick auf die Ruinen. Neben dem Machu Picchu ragt die Spitze des Putucusi bis auf 2500 Meter über dem Meeresspiegel hinauf. Ich erreichte dieses Ziel größtenteils über Holzleitern, ein Erlebnis für sich. Am Ende des Trails bot sich mir ein ungewöhnliches Machu-Picchu-Panorama: Ich sah die Inkastadt von der Seite und dadurch auch die vielen darunter liegenden Terrassen ganz genau.

Was war bisher das Erlebnis auf Ihren Reisen, welches für Sie einschneidend war?

Ein Moment der absoluten Ruhe im Barberyn Beach Ayurveda Resort in Sri Lanka. Ich bin ein sehr organisierter Mensch, schreibe ständig To-Do-Listen und plane alles bis ins kleinste Detail. Für mich als Selbstständige eine essentielle Charaktereigenschaft, die manchmal allerdings dazu führt, dass ich mich zu sehr stresse. 2007 machte ich meine erste Ayurvedakur und stellte dabei fest, dass es völlig in Ordnung oder sogar sehr wichtig ist, auch mal die Kontrolle abzugeben. Keinen Zeitplan zu haben, sich nur verwöhnen und die Zeit fließen zu lassen. Am Ende der zwei Wochen saß ich im Yogapavillon mit Blick aufs Meer und rauschende Palmen – und war so entspannt wie nie. Seitdem ist das Barberyn mein Rückzugsort, an den ich (auch manchmal nur in Gedanken) immer wieder gerne zurückkehre.

Welche Person, die Sie auf Ihren Reisen kennengelernt haben, hat Sie richtig beeindruckt? Und warum?

Für das ADAC Reisemagazin reiste ich kürzlich nach Zagreb, um Modedesigner zu treffen, die gerade die kroatische Fashion-Szene in der ganzen Welt berühmt machen. Es beeindruckte mich, wie viel Kraft und Kreativität das ehemalige Bürgerkriegsland Kroatien birgt und wie sehr sich dort gerade junge Menschen für eine hoffnungsvolle Zukunft ihrer Heimat einsetzen – statt sie (was viel einfacher wäre) zu verlassen. Allen voran der preisgekrönte Designstudent Matija Čop, 26. Seine kunstvolle Mode wird u.a. im „Museum of Contemporary Art“ in Zagreb ausgestellt. Der ehemalige Psychologie-Student sieht sich als eine Mischung aus „Journalist, Gesellschaftsforscher und Sozialarbeiter“, wie er mir im Interview verriet, und führte für seine Kollektionen Interviews mit Obdachlosen oder Bewohnern eines Altersheims. Er entwirft nicht nur Mode, die schön anzusehen ist, sondern auch wachrüttelt. Matijas Kopf ist wie ein brodelnder Vulkan. Ich bin sehr gespannt, welche Ideen dort noch heraus sprudeln…

Wer mehr über den Designstudenten erfahren möchte, kann dies auf seiner Webseite tun.

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